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Ein Gastsemester in deutscher Sprache in Sibiu/Hermannstadt (Rumänien)
zum Thema
Orthodoxie und Evangelische Diaspora in Rumänien
Sommersemester 2024 (1. März – 30. Juni)
Siebenbürgen
Die Geschichte und Vielfalt der Konfessionen in Siebenbürgen ist europaweit einzigartig. Seit dem Toleranzbeschluss von Thorenburg im Jahr 1568 gab es auf dem gleichen Territorium vier “anerkannte” und eine “geduldete” Konfession nebeneinander; dazu gehörten auch die sonst überall verfolgten Unitarier. Seit dem 17. Jhd. wurde die Situation noch vielfältiger, aber auch komplexer, einerseits duch die Union von Teilen der orthodoxen Kirche mir Rom, andererseits durch das Wachstum von jüngeren protestantischen Kirchen. Für den Dialog zwischen den reformatorischen Kirchen und der Orthodoxie bietet Siebenbürgen besonders fruchtbare Möglichkeiten. Ein gemeinsamer geographischer Raum und eine bewegte Geschichte verbindet diese beiden Konfessionsfamilien miteinander, wie es anderswo kaum der Fall ist. Das Zusammenleben verschiedener Völker und Sprachen hat eine offene Mentalität geprägt. Die Vielfalt wiederspiegelt sich auch in einem reichen kulturellen Erbe. Von hohem Wert sind die orthodoxen Klöster und die evangelischen Kirchenburgen.
Zielgruppe
Das Ökumene-Semester Hermannstadt ist im Besonderen auf zwei Zielgruppen ausgerichtet.
  • Studierende der Theologie, die ein Auslandsemester planen. Dies ist in der Regel dank den (bestehenden oder neu abzuschließenden) Partnerschaftsverträgen zwischen den Universitäten möglich.
  • Pfarrer und Pfarrerinnen, die einen Studienurlaub wahrnehmen und als Gasthörer zu uns kommen. Dies erfordert die Zustimmung und u.U. die finanzielle Unterstützung durch die jeweilige Landeskirche.
Unterricht und Lehrkräfte
Die geplanten Themen werden in unterschiedlichen Formen dargeboten:
  • Vorlesungen
  • Seminare (zumindest ein systematisches und/oder kirchengeschichtliches Hauptseminar wird angeboten)
  • Übungen
  • Einblick in die kirchliche Praxis
  • Kulturelle Führungen und Ausflüge (Moldauklöster, Kirchenburgen u.a.) Fast alle Veranstaltungen werden speziell für das Ökumene-Semester konzipiert. Die Lehrkräfte sind Professoren aus Hermannstadt und Gastprofessoren aus Rumänien und aus dem Ausland.
Finanzierung
Studierende zahlen keine Studiengebüren, sofern diese durch die Partnerschaftsverträge (Erasmus u.a.) abgedeckt werden. Von anderen Teilnehmern wird ein Beitrag von 300 Euro erhoben. Stipendien werden vom Deutschen Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes, von Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst (Berlin) und von der Orthdoxen Kirche in Hermannstadt angeboten. Informationen sind auf der Website zu finden.
ECTS-Punkte
Der Besuch der Veranstaltungen ist mit ECTS-Punkten verbunden. Es ist möglich, im Laufe des Semesters 30 Punkte zu erwerben und ein Zertifikat zu erhalten.
Wohnen, Kultur und Freizeit
In evangelischen Studentenwohnheim gibt es eine beschränkte Anzahl Plätze. Darüber hinaus bieten die Universität und die Kirche Wohnraum an, oder er kann privat gemietet werden. Die Kosten bewegen sich zwischen 50 und 150 Euro. Nähere Informationen sind per Email oder telefonisch erhältlich.
Hermannstadt ist eine lebenswerte Stadt mit einem reichen Kulturprogramm. Die nahen Karpaten laden zu wunderschönen Ausflügen ein.
Es sind Veranstaltungen zu drei Themenkreisen geplant.
Orthodoxie
  • orthodoxe Spiritualität
  • Einführung in die orthodoxe Dogmatik
  • Liturgie und Musik
  • Ikonographie
  • Monastisches Leben
Evangelisch-lutherischee Diaspora
  • Geschichte der evangelischen Kirche A.B. in Rumänien
  • Spezifische Traditionen in Siebenbürgen
  • Kulturgeschichte und Kirchenburgen
  • Diaspora-Situation in einem mehrheitlich orthodoxen Land
Multikonfessionalität in Siebenbürgen:
  • Siebenbürgische Kirchengeschichte
  • Kirchen unter dem Kommunismus
  • Die anderen historischen Kirchen: reformiert, unitarisch, römisch-katholisch, griechisch-katholisch
  • Jüngere protestantische Kirchen: Baptisten und Pfingskirchen

 

Kurs A.-Marius Crișan